Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PhNAm 261

Porträt eines Mannes mit Adlerfederhaube

unbekannt - Fotograf unbekannt - Sammler
Abmessungen
9,0 x 6,0 cm, Untersatzkarton: 10,5 x 6,5 cm
Inventarnummer
PhNAm 261
Bei dieser Haube des "wallenden" Typs laufen die Federn von Stirn und Schläfe schräg nach hinten, und nicht, wie beim "turmartigen" Typ, umlaufend steil nach oben. Zur Herstellung wurden oft amerikanische Hüte als Grundform verwendet, denen man die Krempe abschnitt. Dann wurde ein umlaufendes Band festgestickt, in das die Federn eingearbeitet wurden. An der Rückseite konnte zudem noch eine Federschleppe, an den Seiten zuweilen Büffelhörner und/oder Hermelinfellstreifen angebracht werden. Hörnerhauben repräsentierten sehr starke spirituelle Kraft und hohen Status des Trägers.
Die wallende Federhaube der Plains hat sich von einer regionalen Eigenart im Norden weit ausgebreitet und ist während der Reservationszeit ab den 1870er Jahren durch Tourismus, Völkerschauen und Wildwest-Shows zum stereotypen Symbol für alles "Indianische" geworden. Federhauben wurden auch als Staatsgeschenke eingesetzt (Stalins Auszeichnung zum Krieger des Jahres 1941, oder Geschenk an Konrad Adenauer in den 1950er Jahren). Es gibt Berichte und Fotos, nachdem Vertreter von indigenen Gruppen, die diesen Typ Federhaube nicht genutzt hatten, im 20. Jahrhundert mit ihr auftraten, um als "echter Indianer" wahrgenommen zu werden. Heute gibt es immer wieder Versuche indigener Aktivisten, die Nutzung solcher Hauben durch Unbefugte zu verhindern (Modeschauen, Musikfestivals, Karneval), weil die Haube - besonders die Adlerfedern - heilige Kräfte verkörpert und eine Nutzung als "Kostüm" daher ein Sakrileg darstellt.
Eisenbahngesellschaften wie auch Fotografenstudios produzierten im späten 19. Jahrhundert zahlreiche Foto- und Postkartenserien im Rahmen umfangreicher Werbekampagnen, um den Tourismus und die Besiedlung des Westens und Südwestens der USA anzukurbeln. Beliebte Motive dabei waren immer wieder Porträts und Alltagsszenen aus indigenen Gemeinschaften, besonders die Pueblos und die spektakuläre Landschaft des Südwestens, die nahe der Eisenbahnlinien lagen. (MVL, Frank Usbeck, 04.02.2021)

Creditline
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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