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Begräbniszug mit zwei Popen (Prozession)

Sterl, Robert (1867-1932) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
50 x 63 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2334 D
Das Gemälde gehört zu den 1937 in den Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft Dresden als „entartet“ beschlagnahmten Kunstwerken. Ausführlicher zur Aktion „entartete Kunst“ siehe
Verluste aus Aktion „entartete Kunst“
„… reich, großartig und gewaltig malerisch ist das russische Reich“ – so hatte Sterl Russland bereits 1910 beschrieben. Szenen volkstümlichen Markt- und Hafentreibens, Lastenträger, Gefangene und immer wieder auch von Popen angeleitete Prozessionen spiegelten dieses Russlanderlebnis des Malers auch während seiner vierten Reise 1914. Mit der Darstellung von Begräbniszügen fand Sterl ein Motiv, das die Eigenart russischorthodoxer Zeremonien sowie die im Volk tief verwurzelte Religiosität schildert.
Seinem Credo gemäß ging Sterl vom Gesehenen aus, fand aber in einer Steigerung des Malerischen zugleich zu einer ungekannten Freiheit der Pinselarbeit. Die Menge in buntfarbigen Blusen, Kleidern und Kopftüchern folgt, den Sarg mit sich führend, zwei Popen in schillernden, goldgelben Gewändern. Inmitten der hellen, mit weiß ausgemischten Grüntöne funkeln einzelne Pinselhiebe in leuchtenden Farben. Sie werden zu einer sprühenden bunten Erzählung von dem klagenden, Gebete murmelnden, sich durch die Wiesen windenden Menschenzug. Details, etwa die Gesichter der Popen, werden in der Einheit dieser furiosen Malerei zur Nebensache. Neben Sterls Engagement für die moderne Kunst waren wohl auch diese Verknappung und die direkt in der Malerei eingeschriebene emotionale Anteilnahme an einem solchen Erlebnis in Russland ein Grund dafür, dass dieses eine Werk von ihm 1937 von den Nationalsozialisten als entartet beschlagnahmt wurde. 1974 gelangte es wieder nach Dresden zurück. (Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)

1924 anonyme Schenkung

1924 als anonyme Schenkung. 1937 in der Aktion "Entartete Kunst" unter der Nr. 15769 beschlagnahmt und 1938 entschädigungslos zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. 1945 Kunsthändler Bernhard A. Böhmer in Güstrow; 1973/74 aus dem Kulturhistorischen Museum Rostock zurück an die Gemäldegalerie Neue Meister im Albertinum. Datenbank zur "entarteten" Kunst der FU Berlin

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