Dieses von Hilde Rakebrand um 1930 wohl kurz nach ihrer Studienzeit an der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden bemalte Teeservice stammt aus dem Nachlass der Künstlerin. Bis zu ihrer Pensionierung 1964 war sie Direktorin der Porzellansammlung und des Museums für Kunsthandwerk der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Die Porzellanfabrik Königszelt stellte u. a. unbemalte Tassen- und Stapelware her, die freie Keramikdekorateure von Hand bemalten und dadurch zu Unikaten werden ließen. Die abstrahierten Darstellungen nehmen Bezug auf den Stil der Avantgarde der 1920er Jahre. Die Tassenwandungen und die Spiegel der Untertassen zeigen diverse Tiere (Elefant, Pferd, Esel, Hund) und Passanten mit halbrunden Kappen - einige vor Häusern mit Ziegeldächern. Die flächige Goldfarbenbemalung dominiert, sie dient als Fond in unterschiedlicher Größe und Form. Einzelne Personen sind aus dem Fond ausgespart, in pastelltonigen Schmelzfarben gefüllt oder wurden weiß gelassen, ebenso wie der Himmel.
Signaturen: Am Boden der Untertasse 50196 (sowie an 50187, 50188, 50190 und 50193-50195 jedoch mit Goldfarbe übermalt, dennoch ein wenig durchdrückend) grüner Unterglasur-Farbstempel/Fabrikmarke: Unter Krone "Koenigszelt / Silesia / K" (Zühlsdorff, Stuttgart 1988, Nr. 1/2.1076). Am Boden der Untertasse 50200 grüner Unterglasur-Farbstempel/Fabrikmarke: In Schreibschrift "Hutschenreuther /Selb.", darunter in Queroval nach links schreitender Löwe über Monogramm "-L-H-S-" (Zühlsdorff, Nr. 1/2.965).