Dieses von Hilde Rakebrand um 1930 wohl kurz nach ihrer Studienzeit an der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden bemalte Mokkaservice stammt aus dem Nachlass der Künstlerin. Bis zu ihrer Pensionierung 1964 war sie Direktorin der Porzellansammlung und des Museums für Kunsthandwerk der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Der handgemalte Dekor individualisiert das Seriengeschirr und macht es zu einem Unikat.
Die abstrahierten Darstellungen nehmen Bezug auf den Stil der Avantgarde der 1920er Jahre. Die Tassenwandungen und die Spiegel dreier Untertassen zeigen diverse Tiere (Elefant, Kamel, Pferd, Esel, Hund, Katze, Fuchs) und Passanten, einige vor Häusern mit Ziegeldächern. Die flächige Goldfarbenbemalung dominiert, darin sind einzelne Personen ausgespart, in pastelltonigen Schmelzfarben gefüllt oder weiß gelassen. Der Fond ist oben himmelblau, in der Fußzone aber durchläuft er das ganze Pastell-Farbspektrum.
Die Untertassen 50202, 50204, 50208 sind undekoriert.
Signaturen: Am Boden grünblauer Unterglasur-Farbstempel/Fabrikmarke: In Schildkontur "Thomas", darunter "Bavaria" (Zühlsdorff 1988, Nr. 1/5.293, 1/5.294).