Mischlich, Adam

Adam Mischlich (1864-1948) wurde von 1885 bis 1890 bei der Basler Mission ausgebildet und zum Geistlichen ordiniert. Nach einem Englandaufenthalt zum Erlernen der englischen Sprache ging er Ende 1890 als Missionar für die Basler Mission an die Goldküste (heute Ghana), wo er sich mit den Sprachen Gä und Twi beschäftigte. 1894 erfolgte eine zweite Reise als Missionar nach Worawora in Togo. Aufgrund eines sexualstrafrechtlichen Skandals schied Mischlich 1897 aus der Mission aus und wurde anschließend für den Kolonialdienst vom interimistischen Kommissar der deutschen Kolonie Togo, Jesko von Puttkamer, angeworben. Mischlich trat in den Dienst des Gouvernements von Togo und übernahm 1898 die Stationsleitung der Regierungsstation Kete Krachi. Im Oktober 1910 erfolgte seine Versetzung als Stationsleiter nach „Misahöhe“, wo er im Januar 1913 die Bezirksleitung übernahm. Zudem führte er landeskundliche und sprachwissenschaftliche Studien, v.a. der Hausa Sprache, durch und unternahm größere Erkundungsreisen in Gebiete von Mittel- und Nordtogo. Er veröffentlichte seine landeskundlichen Berichte in verschiedenen Missionsblättern und in den „Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten“. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges befand sich Mischlich auf Heimaturlaub. 1926 reiste er noch einmal für 11 Monate zur Erkundung des eigentlichen Hausalandes nach Nigeria und führte seine Sprachaufzeichnungen fort. Er wurde Mitglied und Mitarbeiter des International Institute of African Languages and Cultures in London.
Adam Mischlich schenkte dem Museum für Völkerkunde zu Leipzig insgesamt 494 Objekte, davon sind 35 als Kriegsverlust verzeichnet. In den Jahren 1901, 1902, 1904, 1906 und 1927 fand jeweils einmal eine Lieferung aus Togo statt. Im Jahr 1909 erhielt das Museum zwei Schenkungen und im Jahr 1916 belieferte Mischlich das Museum sogar dreimal. Unter den Objektkonvoluten, die von Mischlich an das Museum übereignet wurden, befinden sich vor allem Objekte verschiedener Glaubenspraxen und –gemeinschaften. Die meisten Objekte Mischlichs gehen auf seine Zeit als Stationsleiter in Kete Krachi zurück, wo er seine Position, die mit der Unterdrückung der lokalen Bevölkerung und Ausführung der kolonialen Gerichtsbarkeit einhergingen, zur Objektaneignung nutzte. Bei den von Mischlich übereigneten Objekten zeigt sich, dass seine missionarische Tätigkeit, sein wissenschaftliches Interesse als auch die Ausführung kolonialer Gerichtsbarkeit eine Rolle in seiner Aneignungspraxis spielten. Als Missionar bestand seine Motivation darin die lokale Bevölkerung zu christianisieren. Damit einher ging die Praxis der Abgabe und des Entzugs von Gegenständen, die von Wert für den Glauben der lokalen Bevölkerung waren.

Marlena Barnstorf-Brandes

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Messer mit Scheide uns nicht bekannt | Hersteller Messer mit geschmiedeter Metallklinge und Holzgriff; Scheide aus gegerbtem Leder (braun, weiß), teilweise gefärbt GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Signalpfeife eines Priesters uns nicht bekannt | Hersteller aus Holz geschnitzt, eine Seite mit Staniol (Zinnfolie) belegt, darauf Punktornamente, mit 4 Öffnungen GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Halsschmuck eines Priesters uns nicht bekannt | Hersteller an mehreren Lederriemen und Ketten, die miteinander verknüpft sind, hängen eine Anzahl Kürbisschalen, Messer, Lederta... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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ältere Fofie in Stoff uns nicht bekannt | Hersteller gefülltes Gefäß (Kürbis) in mehreren Lagen textilem Gewebes eingeschlagen, unterschiedliche Gewebe mit Streifenmuster... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Wedel, wird auf den älteren Fofie gelegt uns nicht bekannt | Hersteller Tierschwanz mit schwarzen Haaren, oben mit braunem Leder bespannt, auf diese flache Amulette aus Leder genäht, umwick... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Wedel, wird auf den älteren Fofie gelegt uns nicht bekannt | Hersteller Tierschwanz mit rotbraunen bis schwarzen Haaren, oben mit Leder bespannt, das langs zusammengenäht ist, darüber geflo... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Kette aus weißen Kaurischneckengehäusen uns nicht bekannt | Hersteller Kaurischneckengehäuse aufgefädelt auf helle Schnur und bündelweise angeknotet GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Wedel, lag im älteren Fofie uns nicht bekannt | Hersteller schwarzes und gelbbraunes Tierhaar, oben mit zusammengenähtem Lederstreifen eingefasst, der unten ausfranst, mit brau... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Wedel, lag im älteren Fofie uns nicht bekannt | Hersteller schwarzes und gelbbraunes Tierhaar, oben umwickelt mit rotem Textil in Leinenwandbindung, das mit Lederstreifen zusam... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Kette, lag im älteren Fofie uns nicht bekannt | Hersteller auf blaue Schnur sind runde Samenscheiben und farbige Glasperlen aufgefädelt, unten Anhänger in Hahnenform geschnitzt... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Kette, lag im älteren Fofie uns nicht bekannt | Hersteller Bündel aus gedrehten Schnüren (Pflanzenmaterial?) in kleinen Abschnitten umwickelt mit Tierhaut, die dadurch zu Perle... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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Kappe, war auf den älteren Fofie aufgesetzt uns nicht bekannt | Hersteller textiles Gewebe in Kappenform, aufgenähte Kaurischneckengehäuse, vier davon bilden jeweils ein Muster, alles überzoge... GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
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