Vogl, Cornelius

Cornelius Vogl wird am 21.08.1884 als Sohn eines Kleinbauern im Bayerischen Wald zu Lichtenegg, Rimbach geboren.
Ab 1897 besucht er das Missionsseminar in St. Ottillien. Seine Reifeprüfung legt Vogl 1905 in Dillingen ab, wo er anschließend ein Hochschulstudium absolviert. 1909 wird er zum Priester geweiht. Er besucht katechetische Vorlesungen in München und gibt dort an Schulen Religionsunterricht. 1910 erhält er das Missionskreuz für das Apostolische Vikariat Dar-es-Saalam. Seinen ersten Posten in der damaligen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ erhält er in Lukuledi, einer Stadt im Süden des heutigen Tansanias, wo er u.a. Katecheten ausbildet.
Vor 1913 und 1914 legt Vogl umfangreiche Sammlungen mit Ethnologika aus dem Hinterland von Lindi an, die er an das GRASSI-Museum für Völkerkunde in Leipzig gibt. Auch an den Botanischen Garten, das Botanische Museum und die Staatlich zoologische Sammlung in München gibt Vogl verschiedene Sammlungen und Sammlungsgüter, die er während seines Aufenthalts in Tansania zusammengetragen hat.
1914 erhält er den Auftrag eine Missionsstation in Mnero zu gründen.
Infolge der Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges begibt sich Vogl an den Nyassasee nach Lituhi im Südwesten des Landes. Hier gerät er im Oktober 1916 in britische Kriegsgefangenschaft und wird zunächst in Blantyre (Britisch-Nyassaland, heute Malawi) interniert. Das Ende seiner Gefangenschaft verbringt er nach verschiedenen Zwischenstationen in Sidi Bishr (Ägypten). Im November 1919 kehrt er nach St. Ottilien zurück. Vogl bleibt nicht lange in Deutschland: Im September 1923 wird er nach Asturien entsandt, wo er die spanische Sprache lernt, um im März 1925 nach Venezuela zu gehen. Neben Seelsorge und Missionstätigkeit „führt“ er in Maracay über Jahre eine sechste Klasse und schreibt zahlreiche Artikel für Jugendzeitschriften und Beiträge für die naturwissenschaftliche Gesellschaft „La Salle“.
Für seinen Sammeleifer, der sich in der Zeit seines Aufenthalts in Venezuela wohl noch verstärkt haben muss, erhält Vogl 1928 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften die Medaille „Bene merenti“ und 1948 die „Goldene Medaille“. Auch wurden einige Pflanzen nach ihm benannt. 1936 wird Vogel aus Maracay abberufen. Im gleichen Jahr wird er in Caracas Direktor einer vom Kloster geleiteten Knabenschule. 1951 wird er vom Schuldienst „entlastet“ und zum Direktor des Landgutes Camuri Chico, nahe der Küstenstadt Maiquetía, benannt, wo er sonntäglich Gottesdienste abhält. Dort stirbt Vogl am 27.10.1959.
(Lore Liebscher)

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