Auch bei dieser Großplastik hatte Kaendler sowohl die natürliche und lebensnahe Wiedergabe des Tiers mit seinen typischen Verhaltensweisen als auch die technische Machbarkeit im Blick. Beides wusste er- wie er in seinem Arbeitsbericht vom April 1735 ausdrücklich vermerkt.- geschickt miteinander zu verbinden. „Wiederum Ein groß Balläis Stück Eine Wölffin in Lebens größe sitzet auf den hintern Läuffen und hält den Kopff in die Höhe als heulete sie, da mann den die im Rachen habenden großen Fänge gar deutlich sehen kann. Unter sich aber hat sie 2.Junge Wölffe einen etwas größer als den andern sitzen, Welche die Haltung im Feuer Haupt sächlich geben müßen“ (Pietsch 2002, S.30). In den Inventaren des Japanischen Palais von 1770 und 1779 sind insgesamt fünf Exemplare des Modells verzeichnet, von denen die Porzellansammlung heute noch drei besitzt: „ N=345.w“ „eien Wölffin mit zwey unter sich habenden Jungen“ und „N=346.w“ „ vier Stücke detto, nehmliche Höhe.“ Dieses Modell trägt Reste alter Lackfarbenbemalung.