Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 222
Der Berg Sinai war jener Ort, an dem das Volk Israel Zeuge der Offenbarung Gottes wurde und Moses die Gesetzestafeln mit den Zehn Geboten erhielt. Diese Übergabe gilt als Höhepunkt der Geschichte des Moses, der als Heiliger und Patriarch des Alten Testaments verehrt wird.
Vom biblischen Geschehnis inspiriert, schuf Johann Heinrich Köhler für die kleine Elfenbeinstatuette des Moses einen felsigen Berg aus vergoldetem Silber. Auf den kantigen Vorsprüngen sind unregelmäßig geformte, in schlichte Silberfassungen gesetzte Stücke von Glasflüssen appliziert. Der ebenso fantasievoll wie abstrahierend gestaltete Berg war einst grün bemalt und mit goldfarbenen Blumen und Gräsern geschmückt, von denen noch Reste erhalten sind. Die »Felsformation« ist in ihrer Grundfläche von einem mit Smaragden verzierten Silberreifen eingefasst und ruht auf einem Sockel aus sächsischem Korallenachat. Dieser stammt aus dem nahe Freiberg gelegenen Bruch in Halsbach und ist dort seit 1697 nachweisbar. Der exakte Schliff des Sockels ist sehr wahrscheinlich in der Schleif- und Poliermühle von Johann Friedrich Böttger in Dresden ausgeführt worden. Diese hatte zwischen 1713 und 1715 in königlichem Auftrag gearbeitet und auch Schalen aus sogenanntem »Corallinstein« geliefert.
Die Elfenbeinstatuette, die Moses in bodenlangem Gewand zeigt, zeichnet sich durch das fein nachgezeichnete Antlitz und eine überaus elegante Körperdrehung aus. Die Haltung der Arme erklärt sich aus den Attributen, die sie einst in Händen hielt. In der Rechten war dies »ein lang vergoldt Stäbgen«, und in der abgebrochenen Linken lagen die rot emaillierten Gesetzestafeln, die Köhler der Statuette zugedacht hatte. Die Figur des Moses kann aus stilistischen Gründen dem auch als Elfenbeinkünstler bekannten Bildhauer Paul Egell zugeschrieben werden. Dieser war Ende des Jahres 1716 oder Anfang 1717 nach Dresden gekommen.
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 148f, Nr. Kat.-Nr. 23, Abb. ja
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