Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 09227 a, b
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Ort, Datierung
Afrika, Togo, vor 1904
Material und Technik
Abmessungen
a): 1,6 x 2,9 x 2,9 cm; b) 6 x 3,5 x 3,4 cm
Inventarnummer
MAf 09227 a, b
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der Bogenspannring mit Zeigefingerschelle wurde aus Metall geschmiedet. Laut Katalogzettel stammt das Objekt von den "Konkomba" (Selbstbezeichnung Bikpakpaln) und „dient [diese] zum Anschlagen an den Ring in rhythmischen Intervallen bei Jagd und Krieg, die Signale bezwecken die Aufrechterhaltung der Fühlung im hohen Grase und im Busch, gleichzeitig ermutigt es den Einzelnen zum Vorgehen“.
Es handelt sich um ein Musikinstrument, welches auch im Krieg zum Einsatz kommt. Der Besitzer war wahrscheinlich ein Jäger, Krieger oder Priester in der Gesellschaft der "Konkomba". (Dr. Ohiniko M. Toffa) Laut Dr. Emery P. Effiboley heißt das Objekt "taschota" auf Ditammari. Es wird zum Ziehen eines Pfeiles genutzt, aber auch zur Erzeugung von Tönen, zum Beispiel bei den Betambaribe in Nordwest-Bénin und Nordost-Togo.
Hans Gruner schenkte das Objekt im Jahr 1904 dem Museum. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler und von 1892-1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo. Er hatte u.a. die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914) und "Sansanné-Mango"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894-1895 inne und war Teil zahlreicher anderer sog. Strafexpeditionen. Gruner schenkte dem Museum 168 Objekte. Die Waffen wurden wahrscheinlich als Kriegsbeute erworben. Bei religiösen oder Statusobjekten, ist es unwahrscheinlich, dass diese freiwillig abgegeben worden sind.
Sollte das Objekt von den Bikpakpaln stammen, könnte Gruner sich diese bei der sogenannten D.T.E. (1894-1895) angeeignet haben. In seinem Tagebuch schreibt Gruner während er Anfang Januar 1895 im Gebiet der Bikpakpaln befindet: „Konkomba ist der Name, den ihnen die Händler gegeben haben, sie selbst bezeichnen sich (nach Graf Zech) als Kokpunkpaon und ihr Land als Kpunkpang […]. Die jungen Männer […] hatten hübsch verzierte Lanzen, und jeder trug Bogen und vergiftete Pfeile. Zum Spannen benutzt man einen eisernen Ring, der auf den Daumen gesteckt wird, und eine eiserne Schelle, die auf den Mittelfinger gesteckt wird.“ (Sebald 1997) Eventuell kam der Bogenspannring mit Zeigefingerschelle aber auch im Krieg gegen die Nanumba, Bikpakpaln und Dagomba zwischen dem 23.11. und dem 11.12.1896 gemeinsam mit den Kolonisatoren Valentin von Massow und Gaston Thierry in den Besitz Gruners. Sie brannten laut eigenen Tagebucheinträgen zahlreiche alle Ortschaften der Dagomba, Nanumba oder der "Konkomba" nieder und plünderten die Schlachtfelder. (Künkler 2022; Sebald 1997; Trierenberg 1914) (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 11.01.2023)
Kultureller Kontext
Konkomba (Herstellung)
Reproduktion
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