In die Wölbung des Pokalfußes sind ovale Elfenbeinreliefs eingepasst. Auf dem 1. Relief: Venus auf Wolkenbett mit brennendem Herz in Händen, begleitet von Schwan und Tauben als Zeichen von Liebe und Schönheit; 2. Relief: Juno mit dem Pfau; 3. Relief: Minerva als Friedensgöttin mit kleiner Eule als Zeichen von Wissen und Klugheit. Mit diesen Göttinnen der antiken Mythologie korrespondiert die Statuette des jungen Apoll, der den Deckel bekrönt. Der Zwillingsbruder der Diana schafft einen ikonographischen Bezug zum Wandungsrelief, das ganz der keuschen Jagdgöttin und ihren Begleiterinnen gewidmet ist. Die Reliefbilder auf dem Deckel wirken wie eine Persiflage, denn nackte Knaben ahmen in spielerisch-heiterer Manier das Ausweiden von Reh und Wildschwein nach. Die Silberfassung für den imposanten Pokal fertigte Hans Jakob Mair in Augsburg. Die Augsburger Beschaumarke wurde frühestens 1657 verwendet und war noch 1664 in Gebrauch.
Kuppa und ovale Reliefs aus Elfenbein können Johann Ulrich Hurdter zugeschrieben werden, der zwischen 1658 und 1664 in der Werkstatt des berühmten David Heschler in Ulm gearbeitet hat. Hurdter konzentrierte sich, nach dem Urteil des Joachim von Sandrart in seiner »Teutschen Academie« (1675), „eifrig auf die Arbeit in Helfenbein und machte sich bald durch […] Figuren so wol runde als flache auf Trinkgeschirr sehr berühmt […], so daß seine Werke von den Liebhabern sehr gesucht und gelobet worden“.